Schlosspark-Karte
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Chinesischer Pavillon
[Čínský Pavilón]
ein von Joseph Hardtmuth 1795 errichtetes hölzernes, chinesisches Lusthaus,
1848 von Georg Wingelmüller renoviert, 1891 abgerissen.
Römisches Aquädukt
und künstliche Grotten (Hölle) [Jeskyně a Akvadukt]
von Joseph Hardtmuth 1805 errichtet.
Wasserwerk und Pumpenhaus
„Wasserkunst“ [Vodárna]
Das erste Schöpfwerk wurde von Václav Josef und Baumeister Brequin um 1770 errichtet.
Als bereits nach 12 Jahren aufwendige Reparaturen notwendig waren,
installierte der kaiserliche Hofbau- und Wasseramtsbrückenbaumeister
Josef Ueberlacher von 1785-87 eine neue Pumpanlage.
Im Zuge der Schloss-Umgestaltung erhielt 1844 das Gebäude von Georg Wingelmüller den (heutigen) maurischen Stil.
Im Wasserwerk war zusätzlich zur Regelung des Schlosspark-Bewässerungssystems auch ein Dampfbad untergebracht.
Die Turbine, eine der ältesten in der Tschechischen Republik (heute im Technischen Museum Brünn ausgestellt),
erzeugte Strom für das Schloss und einen Teil der Gemeinde.
Die Pumpen bewässerten die Parkanlagen und versorgten einige Ortsbewohner mit Nutzwasser.
Anmerkung:
Unter Wasserkunst verstand man früher ein Wasserpumpensystem.
Fahrkunst steht für Fördereinrichtungen, Wetterkunst für ein Be-/Entlüftungssystem.
Als Kunstmühlen bezeichnet man ab dem 19. Jh. Mühlen die einen besonders hohen technischen Standard aufwiesen.
Dabei bezog / bezieht sich der Wortbestandteil „Kunst“ nicht auf Kunst im Sinne des Schaffens eines Kunstwerks,
sondern auf die Ingenieurskunst (auf die Technik).
Quelle: „
Wer weiß was“, zuletzt abgerufen am 12. Mai 2019.
Literatur:
Unbekannte Bauwerke im Eisgrub - Feldsberg-Areal. pdf-Datei von Dieter Friedl und Daniel Lyčka, 2013.
Unbekannte Bauwerke im Eisgrub - Feldsberg Areal, Teil 1,
Schlosspark von Eisgrub. Powerpoint-Präsentation von Dieter Friedl & Daniel Lyčka, 2013.
Unbekannte Bauwerke im Eisgrub - Feldsberg Areal, Teil 2,
Feldsberg, Rampersdorf, Bischofswarth und Landshut. Powerpoint-Präsentation von Dieter Friedl, 2018.
Nicht mehr vorhandene Bauwerke im Park von Eisgrub /
Zaniklé stavby lednického parku. pdf-Datei, Daniel Lyčka in „regio M“ (Sammelband des Regionalmuseums Nikolsburg), 2015;
weitere Sehenswürdigkeiten in und um Eisgrub herum
Grenzschlösschen
[Hraniční zámeček] ...
Grenzschlösschen.pdf
in Bischofswarth [Hlohovec] zwischen Bischofswarther- & Steindammteich (Nimmersatt)
[Hlohovecký-rybník & Nesyt] gelegen.
Das Grenzschlösschen wurde in den Jahren 1826 - 27 zur Regentszeit von Fürst
Johann I. von Liechtenstein nach einem Entwurf von Franz Engel von Baudirektor
Josef Poppelack im klassizistischen Stil geplant und unter Aufsicht von
Maurermeister Karl Schlepa errichtet. Da der Wasserspiegel bis an das Gebäude
gereicht hätte, wurden in den Jahren 1816 - 26 die Teiche ausgehoben und
vergrößert und das gewonnene Erdreich an den Rändern zu Böschungen angeschüttet.
Erst danach konnte das Gebäude auf einem Fundament aus Pfählen und Gittern
errichtet werden.
Weitere an diesem Bauwerk beteiligten Handwerksmeister waren der Steinmetz
Šebesta aus Nikolsburg (Mikulov), der Schlosser Schmidl aus Eisgrub (Lednice),
der Schlosser Johann Speitl aus Feldsberg (Valtice), der Vergolder Anton Polt
und der Wiener Maler Lichner.
Auf dem 68 m langen, von einer Terrasse gedeckten Erdgeschoß sind drei Altane postiert,
die miteinander durch einen Gang mit Fenstern verbunden sind.
Der mittlere, sehr dominante Altan, ist von einem Risalit mit einer Loggia und vier toskanischen Säulen geprägt.
Die beiden seitlichen Altane haben nur große, von toskanischen Säulen eingefasste französische Fenster.
Unter den Attika-Gesimsen der beiden äußeren Altane befinden sich Stuckgirlanden,
wie man sie oft bei klassizistischen Bauten antrifft.
Die Wände im Inneren der Altane sind mit illusionistischen Malereien versehen.
Die Fassade im Erdgeschoss und in den Verbindungsgängen zwischen den Altanen ist nur durch Lisenen gegliedert.
Das seit 1827 in Verwendung befindliche Schlösschen reiht sich perfekt in die
klassizistischen Bauten seiner Umgebung ein. Seinen ehemaligen Besitzern, den Fürsten von Liechtenstein,
diente dieses Monumentalgebäude, mit diesem malerischen Panorama und mit seiner Tier- und Pflanzenpracht,
vor allem im Sommer als ein Ort der Entspannung und Erholung.
Da sich das Gebäude genau über der ehemaligen Grenze zwischen Österreich und der
Markgrafschaft Mähren (Moravia) befindet, bekam es den Namen „Grenzschlösschen“.
An der Gebäudevorderseite, über dem profilierten Hauptgesims,
gibt es eine niedrige Attika mit der Aufschrift „ZWISCHEN ŒSTERREICH UND MÆHREN“.
Im Garten hinter dem Gebäude befindet sich ein kleiner Brunnen,
aus der Urne einer Nymphe entspringt der Grenzbach, der unter dem Schloss durch die Gebäudemitte
in den Bischofswarther-Teich (Hlohovecký-rybník) fließt.
1919, nach dem Ende des 1. Weltkriegs, ging mit dem Vertrag von Saint-Germain
das gesamte Gebiet an die Tschechoslowakische Republik.
In den Jahren 1995 - 1996 erfolgte eine gelungene Rekonstruktion und Renovierung
des ganzen Gebäudes durch den Landsmann Jan Kašník. Seither dient dieses Gebäude als
Restaurant mit einem daran angeschlossenen Hotel und ist ganzjährig geöffnet.
Hansenburg
(auch Johann(e)sburg), Hanslburg [Janův hrad]
von Joseph Hardtmuth im Schlosspark von Eisgrub 1807-1810 als künstliche Burgruine errichtet.
Höhere Obst- und Gartenbauschule / Mendeleum
Am 5. Oktober 1895 wurde im Gebäude des
Klosterspitals der Barmherzigen Schwestern
die erste Höhere Obst- und Gartenbauschule Mitteleuropas (mit 3 Jahrgängen)
von der Wiener Gartenbaugesellschaft gegründet.
1900 errichtete
Carl Weinbrenner das schräg gegenüberliegende Schulgebäude.
Schuldirektor von 1895 - 1938 Hofrat Dr. h.c.
Wilhelm Lauche, 1938 - 42 Oberregierungsrat Albert Stummer.
(Quelle: Fritz Weigl)
1913 wurde unter Dr. Wilhelm Lauche das Mendeleum (Pflanzenzüchtungsinstitut)
gegründet. Es befindet sich südlich, schräg gegenüber der Schule.
Leiter des Mendel-Instituts:
Erich Tschermak (Edler von Seysenegg), nach dem 1. Weltkrieg bis 1946
sein ehem. Assistent Franz Frimmel von Traisenau.
1985 wurde aus Gartenbauschule und Mendeleum die Fakultät für Garten- und
Landschaftsbau der Mendel-Universität für Land- und Forstwirtschaft Brünn.
Rund um das alte Schulgebäude, das lange Zeit Eigentum des Bezirksamts war,
sind mittlerweile zahlreiche moderne Schulgebäude errichtet worden.
Erst um 2009 erwarb die Fakultät das alte Schulgebäude
in welchem seitdem auch wieder unterrichtet wird.
Zur besonderen Beachtung! -
Projekt „Eisgrub, Südmähren - Maturanten der Höheren Obst- und Gartenbauschule 1889-1942“
Gartenbau-Ingenieur Fritz Weigl,
Absolvent der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau Schönbrunn,
sucht für oben genanntes Projekt Eisgruber Absolventen und deren Berufs- und Lebenswege.
Ehemalige Absolventen oder deren Angehörige mögen sich bitte per E-Mail ( efwe25@aon.at )
oder schriftlich an Fritz Weigl, Jahnstraße 25, A 3550 Langenlois wenden. Danke.
Eine Annäherung zu den 800 Absolventen der Höheren Obst- und Gartenbauschule von Fritz Weigl, 2012
F! Rugia Eisgrub
Wie bei jeder Höheren Schule üblich, so entstand auch in Eisgrub eine Studentenverbindung.
Am 28.10.1906 wurde von fünf deutschen Burschen die Fachstudentenschaft (F!) Rugia
als konservative Verbindung gegründet.
Aufgrund des Vereinsverbots an den Schulen musste der Aktivbetrieb heimlich stattfinden,
um die Gefahr eines Aufflugs, d.h. einer Anzeige bei der Schulbehörde, nicht zu riskieren.
Die Rugia konnte bald eine ansehnliche Anzahl an Mitgliedern vorweisen.
Als äußeres Erkennungszeichen wählte man ein weißes Coleur,
sowie die Burschenbandfarben grün-rot-gold und die Fuchsenfarben grün-rot.
Obwohl vor dem ersten Weltkrieg eine relativ friedliche Koexistenz zwischen den
einzelnen Völkern der Donaumonarchie herrschte, spitzten sich die Nationalitätenkonflikte immer mehr zu.
So wuchsen gerade in dieser Grenzregion viele Rugen zweisprachig auf.
Nach dem verlorenen ersten Weltkrieg lag die Stadt Eisgrub im neuen Staat Tschechoslowakei
und schon bald versuchte man die Rechte der Deutschen und deren Einrichtungen, wie z.B. auch Schulen zu beschneiden.
Bereits 1920 gab es in Wien viele Alte Herren (AHAH) und so war es nur logisch einen Alt Herren Verband (AHV) zu gründen.
Nach dem zweiten Weltkrieg war an ein Wiedererstarken der Korporationen vorerst nicht zu denken,
so sehr waren die Bundesbrüder in alle Winde zerstreut.
Jedoch konnte in mühsamer Kleinarbeit einiger AHAH die Kontakte
zwischen den Bundesbrüdern in Österreich und Deutschland wiederhergestellt werden.
Am 17.3.1954 konnte die Eisgruber Rugia in Wien wieder Farbe zeigen.
An die Stelle der Höheren Obst und Gartenbauschule in Eisgrub trat die heutige
Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau Schönbrunn.
Quelle:
F! Rugia Eisgrub /
F! Rugia Eisgrub zu Wien
Jagdschlösschen [Lovecký zámeček]
von Joseph Hardtmuth im Schlosspark von Eisgrub 1806 errichtet.
Jubiläumsbrunnen
1898 von Carl Weinbrenner
und Ferdinand Hartinger am Hauptplatz (Schlossplatz [Zámecké náměstí])
zu Ehren des 40. Regierungsjubiläums von Johann II. von Liechtenstein errichtet.
Als man nach dem 2. Weltkrieg Marmorplatten beseitigte und später den Platz asphaltierte,
verlor der Brunnen, der sich nun unter dem ursprünglichen Niveau befindet, sein Aussehen.
Durch die Umbauarbeiten wurden aber auch die Wasserleitungen beschädigt.
Restaurierungsversuche das Wasser wieder zum Fließen zu bringen scheiterten.
Während das Bronzerelief des Fürsten in der vorderen Nische entfernt wurde,
blieben die in die Inschriften in den beiden anderen Nischen erhalten.
Klosterspital der Barmherzigen Schwestern
Das Gebäude samt zugehöriger Nebengebäude wurde vor 1895 unter dem fürstl. Architekten
Carl Weinbrenner errichtet.
1895 wurde hier die erste Höhere Obst- und Gartenbauschule Mitteleuropas ins Leben gerufen.
Wann die Barmerzigen Schwestern Eisgrub verließen ist (derzeit) leider nicht bekannt.
Heute dient das Gebäude unter dem Namen „Zámeček“ [Schlösschen] als
Studentenheim der Fakultät für Garten- und Landschaftsbau.
Obelisk
(fälschlicherweise auch Ohrfeige [Facka] genannt)
von Joseph Hardtmuth im Jahre 1798
nördlich von Eisgrub an der 1796 angelegten Doppelallee nach Prittlach [Přítluky] errichtet.
Dieser Sandstein-Obelisk steht heute nördlich der Straße von Lednice nach Podivín [Kostel]
und erinnert an die
Friedensschließung in Campo Formio am 17. Oktober 1797 zwischen
Kaiser Napoleon und dem österreichischen
Erzherzog Franz Joseph Karl.
Im Eisgrub-Feldsberg-Areal errichtete Hardtmuth insgesamt 4 Obelisken.
1798 den eben erwähnten nördlich von Eisgrub, 1810 je einen Obelisken an der Fürstenallee
[Bezručova alej]
von Feldsberg nach Eisgrub und einen zwischen Feldsberg und Schrattenberg.
Ein vierter Obelisk, 13 Klafter (24,65 m) hoch, wurde 1811 auf einer
neu aufgeschütteten Insel im mittleren Eisgruber Schlossteich errichtet.
Der Obelisk zwischen Eisgrub und Feldsberg stürzte 1867 nach einem Blitzschlag zusammen,
Grund und Abbruchszeit der beiden anderen Obelisken ist nicht bekannt.
Vermutlich - weil er als einziger von den 4 Obelisken erhalten geblieben ist -
trägt dieser Obelisk bei Eisgrub heute fälschlicher Weise den Beinamen „Ohrfeige“ [Facka].
Einer Erzählung nach soll beim Obelisk in der Fürstenallee, zwischen Feldsberg und Eisgrub,
der Fürst von seiner Gattin eine Ohrfeige bekommen haben,
da sie während der fürstlichen Jagd erfuhr, dass ihr Mann beim Kartenspiel ein ganzes Dorf verloren hatte.
Die Erzählung gibt leider nicht preis, um welchen Ort es sich dabei gehandelt haben soll.
Anmerkung:
Bereits am 5. März 2011 hat mir Frau Erika Kippes, Witwe des Med. Rats Dr. Erich Kippes,
Gemeindearzt in Rabensburg und Autor von 2 Büchern über Feldsberg
(siehe Quellenverzeichnis), erzählt,
dass der Fürst die Ohrfeige beim Obelisken in der Fürstenallee zwischen Feldsberg und Eisgrub erhielt.
Weitere Details in der pdf-Datei: „
Unbekannte Bauwerke im Eisgrub-Feldsberg-Areal“
Teichschlösschen
[Rybniční zámeček]
in Eisgrub am Nordufer des 'Mitterteichs' [Prostředni rybník], 1814-1816 von
Joseph Georg Kornhäusel errichtet.
Zugverbindung Eisgrub - Lundenburg [Lednice - Břeclav]
... siehe
Wikipedia
Kleindenkmäler in Eisgrub [Lednice] und Neudek [Nejdek] ...
Karte
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Bilder
Quellenverzeichnis
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