Teiche von Eisgrub [Lednické rybníky]

Geschichte:

Die Anlage der Teichflächen auf den Ländereien von Eisgrub [Lednice], Nikolsburg [Mikulov] und Dürnholz [Drnholec], welche in den Urbaren aus dem dritten Viertel des 16. Jahrhundert zum ersten Mal ausführlicher erwähnt werden, geht auf das Verdienst des Hauses Liechtenstein zurück.
Die erste Erwähnung des weithin bekannten Teiches von Voitelsbrunn [Sedlec], den Nimmersatt [Nesyt], findet sich in der Urkunde von Sigismund Winkensteiner vom 23. März 1418, mit der dieser Adelige, auch im Namen seines unmündigen Bruders, seine Gärten, Felder und Wiesen im »Steinepruner Feld«, die der neu geschaffene Teich von Voitelsbrunn überflutet oder demnächst überfluten werde, für 24 Wiener Pfund an Heinrich und Herneyd von Liechtenstein verkauft.
Laut dem Urbar von Eisgrub aus den Jahren 1570-1578 gab es ursprünglich 4 Teiche: „Oberster Teich“, „Oberer Teich“ (heute Bischofswarther-Teich), „Mitterteich“ und „Unterer Teich“ (auch als Unterster-, Wald-, oder Mühlteich bezeichnet).
Der heute nicht mehr existierende „Oberste Teich“ befand sich zwischen Nimmersatt, der damals noch zu den Nikolsburger Teichen zählte, und dem heutigen Bischofswarther-Teich.
Erst mit der Gebietsaufteilung durch die Liechtensteiner kam der Nimmersatt zu den Eisgruber Teichen, welche alle schon kurz danach der Verwaltung des Feldsberger Gutes unterstanden.

Teiche:

Steindammteich (Nimmersatt) [Nesyt], 322 ha ... größter Teich in Mähren
Bischofswarther-Teich [Hlohovecký rybník], 104 ha
Mitterteich [Prostřední rybník], 49 ha
Mühl- / Apollo-Teich [Mlýnský- / Apollo-rybník], 107 ha

im Schlosspark von Eisgrub...
Schlossteich (nach dem ehem. Schwanenbassin auch Schwanenteich genannt) [Zámecký rybník], 30 ha
Unterer Schloss- / Rosen-Teich [Podzámecký- / Růžový-rybník], 1,5 ha

Die ersten vier Teiche liegen am Niklasgraben [Včelínek], die Schlossparkteiche werden von einem Seitenarm der Thaya gespeist.
Die maximale Wassertiefe beträgt 5 Meter, im Schnitt sind die Teiche 1,5 bis 2 Meter tief. (Quelle: Wikipedia)

Der „Nimmersatt“ war bei der Anlage größer als heute, zu ihm gehörte auch der kleine Teich Výtopa, der nicht mehr in das Reservat einbezogen ist.
Wie aus historischen Kataster-Karten der Gemeinden Voitelsbrunn und Eisgrub ersichtlich, lag die Landesgrenze Niederösterreich-Mähren am südlichen Ufer der Teiche. Vom 19. Jahrhundert an bis 1920 verlief die Landesgrenze in der Mitte der Teiche.

Ornithologisches Naturschutzgebiet:

Bereits im Jahre 1953 wurde ein Gebiet von über 600 ha der Eisgruber Teiche als eine der bedeutendsten ornithologischen Lokalitäten in den böhmischen Ländern ausgewiesen. Sie sind sowohl eine bedeutende Niststätte wie auch Sammelplatz für den Vogelzug und Rastplatz für zahlreiche Wasservögel und weitere Vogelarten der Feuchtgebiete.
1989 wurde das
Gebiet bei Birdlife als bedeutendes europäisches Vogelschutzgebiet (Important Bird Areas in Europe) registriert und
1992 in das Verzeichnis international bedeutender Feuchtgebiete aufgenommen (Ramsar-Abkommen).

Lehrpfad:

Entlang der Teiche wurde ein Naturlehrpfad mit 17 Informationstafeln eingerichtet (Karte).

Die Tafeln 1-13 befinden sich rund um
Bischofswarther-, Mitter- und Mühlteich. Ausgangspunkt ist der Parkplatz am Mühlteich.
Die Tafeln 14 und 15 befinden sich am Süd- und Nordende (Minarett) der Schlossteiche im Schlosspark von Eisgrub.
Die Tafeln 16 und 17 befinden sich am Nordufer des Nimmersatt bei der Fischerei [Rybárna] und kurz vor Voitelsbrunn.

am Nordufer des Mühlteichs
№ 1 - Die Teiche bei Eisgrub / Das Gebiet von Eisgrub und Feldsberg | 2 - Vögel des Röhrichts / Parkartige Landschaftsgestaltung in der Umgebung

am Nordufer des Mitterteichs
№ 3 - Die Teiche bei Eisgrub / Das Sömmern und Wintern der Teiche | 4 - Gehölze um die Teiche / Die Teiche bei Eisgrub

rund um den Bischofswarther Teich
№ 5 - Die Teiche bei Eisgrub / Die Insekten der Teiche und ihrer Umgebung | 6 - Die Wiesen um die Teiche
№ 7 - Der Teich als Ökosystem | 8 - Vögel der Wasserfläche #1 | 9 - Die Teiche bei Eisgrub / Parkartige Anlagen in der Umgebung der Teiche #1

am Südufer des Mitterteichs
№ 10 - Lurche und Kriechtiere / Die in den Eisgruber Teichen gehaltenen Fische

am Südufer des Mühlteichs
№ 11 - Die Teiche bei Eisgrub / Parkartige Anlagen in der Umgebung der Teiche #2 | 12 - Vögel der Wasserfläche #2, des Röhrichts und des offenen Wassers
№ 13 - Die Teiche bei Eisgrub / Die Geschichte der Teiche

Eisgrub, Schlossteich
№ 14 - Die Teiche bei Eisgrub / Die Fledermäuse und Käfer des Schlossparks (und der Teiche) | 15 - (Grau-) Reiherkolonien

am Nordufer des Nimmersatt
№ 16 - Die Teichwirtschaft | 17 - Die Teiche bei Eisgrub / Die Geschichte des Nimmersatt-Teichs (Neyt)
 

Quellenverzeichnis
 

Wikipedia Wikipedia - Teiche von Eisgrub
   

Eisgrub - Teich-Lehrpfad

Lehrpfad - Teiche von Lednice (herausgegeben vom TIC Lednice)

 

 

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