Landshut in Mähren [Lanžhot]
Detail-Informationen zu den Sehenswürdigkeiten, Marterln,
Bildstöcken, Wegen, ...
sowie Örtliches und Geschichtliches
befindet sich im äußersten Süden Mährens in der Marchebene am rechten Ufer der
Kyjovka, sieben Kilometer südöstlich von Břeclav und zwölf Kilometer nördlich
des Dreiländerecks Tschechien, Österreich und Slowakei
und gehört zum Kreis Lundenburg [Okres Břeclav] bzw.
zur Region Südmähren [Jihomoravský
kraj].
Die Katasterfläche erstreckt sich bis an die Flüsse Thaya und March, welche die
Grenzen zu den Nachbarstaaten bilden. Der Zusammenfluss von Kyjovka,
Svodnice,
March und
Thaya bildet seit 1993 das Dreiländereck mit Österreich und der
Slowakei.
Nachbarorte sind Kostice im Norden, Adamov und Gbely im Osten, Brodské und Kúty
im Südosten, Hohenau an der March und Rabensburg im Süden, Bernhardsthal im
Südwesten, Reintal und Themenau [Poštorná] im Westen sowie Lundenburg [Břeclav] im Nordwesten.
Östlich der Stadt führt die Trasse der Autobahn D 2 / E 65 zur slowakischen
Grenze. Südlich von Lanžhot führt der Autobahngrenzübergang Lanžhot / Brodské
über die March auf die slowakische D 2. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet
der kleinere Grenzübergang Lanžhot / Brodské an der Staatsstraße 425, der ins
slowakische Kúty führt. Ein dritter Grenzübergang ist der an der Verbindung
Břeclav - Malacky gelegene Eisenbahnübergang Lanžhot/Kúty.
Die erste Erwähnung von Lanczhut oppido stammt aus dem Jahre 1384.
Mit der am 30. Juli 1920 erfolgten Grenzziehung an der Thaya ging das bis dahin
zu Niederösterreich gehörige Gebiet zwischen Thaya und March an die
Tschechoslowakei über und bildet heute den südlichen Teil der Stadtflur. 1944 lebten
5000 Menschen in dem Marktflecken. Am 27. Juni 2001 wurde Lanžhot zur Stadt
erhoben.
Eisgrub-Feldsberg Areal (Lednicko-Valtický
Areál)
►
Wanderwege in die tschechische Umgebung von Bernhardsthal
„großes Russisches Haus“ und
„(kleines) Russisches Haus“ [Velký / Malý Ruský dům]
Lange Zeit war ich der Meinung, das
„kleine
russische Bauernhaus“ (Bild
aus dem Jahre 1960) existiert seit über 8 Jahrzehnten nicht mehr und die
Jagdhütte in der Flur Dúbravka
sei nur eine ganz gewöhnliche neu errichtete
Jagdhütte. Erst beim Zusammentragen jüngster Daten und Fakten im Juni 2019
für den pdf-Band »Die
„Russenhäuser“ im ehem. Rabensburger Revier«, bemerkte ich die
große Ähnlichkeit der Jagdhütte mit dem kleinen russischen Bauernhaus.
Dieser Erkenntnis zufolge wurde das „kleine russische Haus“ als Jagdhütte in
die Flur Doubravka versetzt.
●
Eine Fotografie von Oscar Kramer, aufgenommen bei der
Wiener
Weltausstellung 1873, zeigt uns neben dem großen Haus das etwas kleinere russische
Bauernhaus.
●
Auf einem
undaterten Bild (Winter im Rabensburger Revier)
befindet sich hinter dem großen auch noch das kleine russische Haus.
● Das
Foto aus dem Jahre 1934 (Bildarchiv Museum
Lundenburg/Břeclav) zeigt uns nur mehr das große Haus.
Weitere
Informationen zu diesem Thema findest Du im pdf-Band »Die
„Russenhäuser“ im ehem. Rabensburger Revier«. Soviel sei aber jetzt schon
verraten. Die Russenhäuser wurden höchstwahrscheinlich 1873 erworben und kurz
nach der Weltausstellung im Rabensburger Revier errichtet. Wann das
kleine Haus versetzt bzw. das große (um 1936/37 ?) abgebrannt ist, darüber gibt es derzeit
keine Informationen.
Erfreulich zu berichten, in der Flur „Uhliska“ [Kohlfahrt] gibt es einen sehr gut erhaltenen
Liechtenstein’schen Heuschupfen.
Jagdschlössl (Zámecká [Schlössl-Gasse])
... Bilder von der Internetseite der
Gemeinde Landshut...
Bild 1 /
Bild 2
Das Schlösschen [zámeček] wurde im Jahre 1890
unter Karl Weinbrenner in Landshut errichtet. Von Lundenburg auf der Masarykova kommend biegt man bei der Pfarrkirche links
Richtung Kostice in die Kostická. Am Dorfmuseum vorbei geht es nach wenigen 100
Metern rechts in die Zámecká [Schlössl-Gasse].
Jagdschlösschen „Auf den Lahnen“ [Zámeček
Lány] ...
Bilder © Jan Halady
/ Bildarchiv Museum Břeclav & Dieter Friedl
1810, 1812 von
Joseph Hardtmuth errichtet,
1812/13 von
Joseph Kornhäusel und Ende 19., Anfang des 20. Jh. von
Karl
Weinbrenner umgebaut. 1920 - 30 befand sich im ersten Stock die Wohnung des
Försters, zuletzt der Heger Johann Baumgartner, der die Wälder rundum
verwaltete. Das Parterre war dem Fürsten oder seinen Jagdgästen vorbehalten, die
sich unter Tags dort aufhielten. Bis 1938 diente das Schlösschen Jagd- und
Forstzwecken und bis 1945 trug es noch die Bernhardsthaler Hausnummer 254. Danach
ging es in den Besitz des tschechischen Staates und wurde in der Folge bis zum
Fall des „Eisernen Vorhangs“ im Jahre 1989 von der Grenzwache ab- und genutzt,
dass sie das Gebäude gleichsam
als Ruine hinterließen. 1990 erwarb eine Privatfirma
das Jagdschlösschen, den weiteren Verfall konnten aber auch sie nicht abwenden.
Ein neuer Besitzer ist - „Gott sei Dank!“ - derzeit (2008) mit großem
Fleiß und Eifer am Werk, dieses „Thaya-Auen-Juwel“ nach Original-Plänen zu
rekonstruieren. Danke!
Děkujeme!
Anmerkung:
Das Revier „Lahnen“ wurde Ende des 19. Jh. aufgelöst und dem Revier „Pohanska“ eingegliedert.
Das Wort „Lehen“ wurde im ausgehenden Mittelalter als „Lány“ ins Tschechische übernommen und später als „Lahnen“ wieder aus dem Tschechischen rückübersetzt.
Im liechtensteinischen Urbar von 1414 heißt es über die jetzige Örtlichkeit Lány „vierundczwaincig lehen“. Vermutlich war dort eine Ortsgründung geplant,
warum dieser Plan nicht realisiert wurde, entzieht sich bis heute der historischen Forschung.
siehe auch ... Carl Weinbrenner - Das Bootshaus im Park von Eisgrub &
Das Lahnenschlössl
bei Lundenburg / Loděnice v lednickém parku & Karel Weinbrenner a zámeček
Lány u Břeclavi Beitrag von Daniel Lyčka (2016), erschienen in Jižni Morava
[Südmähren], Landeskundlicher Sammelband, Jg. 52, Band 55, S. 421-431.
siehe auch ...
Carl Weinbrenner
- Das Lahnenschlössl /
Zámeček Lány u Břeclavi (2023)
Kirche zur Kreuzerhöhung [Kostel povýšení svatého Kříže] ...
Bilder
Die Kirche hatte ursprünglich ein frühbarockes Kirchenschiff.
In den Jahren 1892–1893 wurde die Kirche nach einem Entwurf von Karl Weinbrenner komplett in historisch-eklektischem Stil umgebaut.
Nur die Sakristei, der Chor und der Ausgang zum Glockenturm blieben vom alten Kirchenbau erhalten.
Warum Carl Weinbrenner auf der tschechischen
Internetseite der Pfarre Landshut in der Geschichte des Kichenbaues keine
Erwähnung findet erscheint mir etwas seltsam.
Kyjovka (oder Stupava) [Mühlgraben]
Der Fluss entspringt bei Althütten [Staré Hutě], Bezirk Ungarisch Hradisch
[Okres Uherské Hradiště] im südwestlichen Teil der Region Zlin [Zlínský kraj],
und mündet bei Landshut als linksseitiger Zufluss in die Thaya.
Ihre Gesamtlänge beträgt 86,7 km, ihr Wassereinzugsgebiet 665,8 km².
Svodnice
Die Svodnice ist ein linker Nebenfluss der March in Tschechien und entspringt
östlich von Suchow [Suchov] am westlichen Fuße der Lipinka (504 m) in den Weißen Karpaten.
An ihrem Lauf nach Nordwesten liegt Klein Blatnitz [Blatnička],
danach wird sie im Stausee Blatnička gestaut, fließt weiter durch Groß Blatnitz [Blatnice pod Svatým Antonínkem],
Svodnický Mlýn und Milokošť. Nördlich von Wessely (Wesseli) an der March [Veselí nad Moravou] mündet die Svodnice in die March.
Ihre Gesamtlänge beträgt 19,8 km, ihr Einzugsgebiet beträgt 44,6 km².
Kleindenkmäler in Landshut & Kostitz [Lanžhot & Kostice] ...
Karte
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Bilder
Bauwerke, Statue, Kreuze, Gedenksteine und der
Maria Theresia Grenzstein im
Revier Zusammenfluss March-Thaya und in Landshut
[Stavby, sochy, kříže, pamětní kameny a hraniční kámen
Marie Terezie v
oblasti soutoku Moravy a Dyje a v Lanžhotu]
Quellenverzeichnis
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