Bäche, Flüsse und Teiche
 

Bernhardsthaler Landschaftsteich ...


Das gesamte zum Biotop „Bernhardsthaler Teich“ zuzurechnende Areal hat eine Fläche von über 50 ha und ist zum größten Teil im Besitz der Gemeinde.
Es beginnt im Nordwesten beim heute kaum begangenen Brückl über dem Hamelbach auf die Flur Unfrieden. Links und rechts des hoch eingedämmten Baches erstreckt sich der Kesselteich, dessen rechter Teil vor der Lundenburger Straße für den Fußball- und Tennisplatz, sowie für die Fa. Schroll aufgeschüttet wurde. Der linke Teil des Kesselteichs diente während der Teichstilllegung als Acker und ist heute mit dichten Schilf- und Rohrbeständen ein wunderbares Feuchtbiotop.
Seit uralter Zeit quert die Lundenburger Straße das Hamelbachtal, wonach sich ursprünglich der große Teich mit etwa 34 ha Wasserfläche anschloss. Nach dem Bahndamm- und Brückenbau in den Jahren 1838/39 (einspurig) und 1851 (zweispurig) verblieben 24 ha für den äußeren Teich und 9 ha für den ortsnahen Teil.
Der äußere Teich entspricht heute, abzüglich der Kläranlage, dem ursprünglichen Ausmaß. Die Wasserfläche des ortsnahen Teils wurde von allen Seiten sehr eingeengt und dürfte jetzt 4 ha einnehmen. Östlich des Teichdamms reichen die beiden Auslaufarme und der Hochwasserüberlauf bis zur Bundesstraße 49.
Das Stauziel des Teichs liegt auf 158,45 m Seehöhe. Die tiefste Stelle liegt beim Abfluss („Zapfen“) und beträgt theoretisch 2,9 m. Die Entfernung von der Berme bei der mittleren Brücke bis zum Zapfen beträgt 680 m, die Breite im unteren Teil 360 m. Aus der Fläche und der (geschätzten) durchschnittlichen Wassertiefe ergibt sich ein geschätzter Beckeninhalt von 300.000 m³.
Mit einer Wasserfläche von 25 ha und einer Uferlänge von ca. 2.700 m ist der Landschaftsteich Bernhardsthal die größte Wasserfläche des Weinviertels.

 
Franzensteich (Franzteich) [Františkův rybník]


Der Franzensteich liegt nur wenige hundert Meter nordöstlich vom Grenzübergang Reinthal (Abzweigung beim Grenz-Restaurant „Na Celnici“).
Er diente zu Zeiten der Liechtensteiner der Fischaufzucht und hatte eine Größe von 8 ha und beste Wasserqualität. Während der Zeit, als die Grenze zu Österreich noch mit Stacheldraht abgesichert war, durften nur Grenzsoldaten und Arbeiter der tschechoslowakischen Forste in dieses Sperrgebiet. Das Schilf nahm mit der Zeit überhand und reduzierte die Wasserfläche um ca. 3 ha.
1994, 5 Jahre nach der „samtenen Revolution“, wurde dieses Gebiet unter Naturschutz gestellt. Im Jahre 2000 erwarb Antonín Nešpor das Teichareal. Mehrere Jahre behinderten Umweltschutz-Auflagen und Organisationen die Revitalisierungs-Arbeit, bis endlich der Teich gereinigt und das Schilf um 1 ha reduziert werden konnte.
Heute hat der Teich eine Wasserfläche von 6 ha und eine durchschnittliche Länge von ca. 100m, wobei nur die Wiesenseite zum Fischen genutzt werden darf, der durchgehende Schilfgürtel steht unter Naturschutz.

 
Hamelbach


Der Hamelbach hat seine Quellbäche im Falkensteiner Bergland, einerseits zwischen dem Galgenberg (425m) und dem Altruppersdorfer Haidberg (419m) in der Flur „Solaleiten“, andererseits in einem Tal, das die Gemeindegrenze zwischen Falkenstein und Altruppersdorf bildet. Hier steht die nach den einstigen Eigentümern  benannte „Wildhütte“ und nur wenige Schritte talabwärts sprudelt die Quelle des Buchbrunnens. Noch vor dem Verlassen des Falkensteiner Burgfriedens vereinen sich die beiden Quellbäche und fließen unter dem Namen Gfällbach (auch Gsolgraben) dem Herrnbaumgartner Teich zu. Als Herrnbaumgartnergraben erhält er die Zuflüsse Herbertsbrunngraben (aus Walterskirchen, ehem. Passauerhof, nördl. von Walterskirchen), Teichwiesengraben, Brunnleitengraben (beide aus Altlichtenwarth) und den Mühlbach (aus Schrattenberg). Im Bereich des abgekommenen Ortes „Hamet“ (Haimat - Heümadt - Heuma(h)d - Heuernte; der Hamethof erinnert noch an den früheren Ort) bildete er früher einmal den großen Hametteich (noch um 1820 umfasste er 1,47 ha) und heißt ab da Hamelbach.

Hame„L“- oder Hame„T“bach?

Die ortsübliche und auch auf den Brückentaferln vermerkte Version „HameLbach“ stammt vermutlich von der Schafzucht, welche früher auf den Liechtenstein'schen (Schaffler-, Schaf-, Ham(m)el-) Meierhöfen in Reintal und Bernhardsthal betrieben wurde. Auch gab es einst nur unbenamste Verbindungen zwischen Hametteich, Oberer Teich, Kesselteich und Innerer Teich. Auf der 3. Landesaufnahme aus dem Jahre 1873 ist der Bach als „Hamelbach“ vermerkt.

Die im Bernhardsthaler Heimatbuch (Prof. Robert Franz Zelesnik, 1976), vom „Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen" und vom NÖ-Wasserdatenverbund verwendete (falsche) Schreibweise „HameTbach“ rührt vom abgekommenen Ort Hamet bzw. vom  Hamethof her. Prof. Zelesnik war sich des ortsüblichen Namens „Hamelbach“ zwar bewusst, entschied sich aber für den in der offiziellen Österreich-Karte (ÖK 50) eingetragenen Namen. (Information von Friedel Stratjel)

Wie sich Namen verändern können   => siehe „Flurnamen“

 
March ...


Die March [tschechisch und slowakisch: Morava; deutsch: Mähren] ist der Hauptfluss Mährens, das auch nach ihr benannt ist. Ab der Einmündung der Thaya bei Hohenau an der March (147,5 m Seehöhe) ist die Flussmitte Grenze zwischen Tschechien und der Slowakei beziehungsweise Österreich und der Slowakei (die Teilung Tschechoslowakei in Tschechien und Slowakei erfolgte am 1. Jänner 1993).
Bis 1918 war die March Grenze zur ungarischen Reichshälfte.
Auen und Fluss gehören auf österreichischem Gebiet insgesamt zum Ramsar-Schutzgebiet (für Wasser- und Watvögel), auf slowakischer Seite nur bis Marchegg.
Die March entspringt im Nordwesten Mährens nördlich von Niedermohrau [Dolní Morava] im Glatzer Schneegebirge in 1.380 m Seehöhe, an der Grenze Tschechiens zu Polen und mündet nach 358 Kilometern bei Hainburg - Theben [Devín] in 141 m Seehöhe in die Donau.
Der Name March stammt aus dem Indogermanischen „mori“ und bedeutet so viel wie „Gewässer“.

 
Thaya ...


Die Thaya [tschechisch: Dyje] verläuft zu einem großen Teil an der Staatsgrenze zwischen Österreich (Niederösterreich) und Tschechien (Mähren), bildet aber nur selten exakt die Grenze. Sie hat zwei Quellflüsse: Die Deutsche Thaya und die Mährische Thaya, die sich bei Raabs vereinigen.
Die Deutsche Thaya hat eine Länge von 75,8 km. Die Hauptquelle befindet sich in der Nähe von Schweiggers (Waldviertel) in einer Seehöhe von 657,5 m. Beim Schwedenkreuz an der Straße nach Jagenbach nächst dem Gutshof Mödershöf zweigt ein schmaler Feldweg ab, der zur einsam gelegenen Thayaquelle führt.
Die Mährische Thaya [tschechisch Moravská Dyje] hat eine Länge von 68,1 km. Sie entspringt in Tschechien in der Böhmisch-Mährischen Höhe vier Kilometer südöstlich von Triesch [Trešt] bei dem Dorf Stajište.
Ab dem 11-er Stein, eine österreichische Grenzsäule mit der Nummer XI in der Nähe der Bernhardsthaler Erlwiesen, wird die Thaya zum letzten
Mal für 19,4 km zum Grenzfluss zwischen Österreich und Tschechien. Nach 235,4 km mündet die Thaya bei Hohenau beim österr. Grenz-Stein XI | 6 | 1 in 147,5 m Seehöhe in die March - in Tschechien beim „Soutok“ [Zusammenfluss] - Grenzstein XI | 6 | 2 und in der Slowakei bei der Grenzsäule I | 1  (Österreich - Slowakei). Von der Quelle bis zur Mündung sind das exakt 510 m Höhenunterschied.
Der Name Thaya stammt aus dem Illyrischen „Dujas“ und bedeutet so viel wie „rauschender Fluss“.
 


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Tipp: Ein Naturerlebnis der schönsten Art ist eine Kanufahrt auf Thaya und March.                                                
                                                                                                    Nähere Informationen findet ihr beim „Kanu Ferl
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Thaya-Stausee Nové Mlyny [Neumühl]


Der größte Thaya-Stausee mit dem Namen „Wasserwerk Neumühl“ [Vodní dílo Nové Mlýny] befindet sich zwischen Dürnholz [Drnholec] und Neumühl [Nové Mlýny]. Der Bau, der aus drei Stauseen bestehenden Anlage im Mündungsgebiet der Schwarza [Svratka] und Igel [Jihlava], wurde in den Jahren 1975 bis 1988 errichtet und hat eine Wasserfläche von 3.226 ha.
Das westliche Becken, „Wasserwerk Neumühl I“ [Vodní dílo Nové Mlýny I], -  trägt den Namen „Oberes- (Muschauer-) Becken“ [Horní nádrž (Mušovská)], das Mittlere, „Wasserwerk Neumühl II“ [Vodní dílo Nové Mlýny II], „Mittleres- (Wisternitzer-) Becken“ [Střední nádrž (Věstonická)] und das östliche, „Wasserwerk Neumühl III“ [Vodní dílo Nové Mlýny III],  „Unteres- (Neumühlner-) Becken“ [Dolní nádrž (Novomlýnská)].
Während das Obere- und das Untere-Becken der Freizeit und Erholung dienen (Baden, Windsurfen, Fischfang, Boot- und Schifffahrt), wurde das Mittlere - im Sommer Aufenthalts- und Nistplatz seltener Wasservögel, Überwinterungsplatz für Wildgänse und Seeadler - als NATURA 2000 Vogelschutzgebiet unter Naturschutz gestellt.
Auf dem Gebiet des mittleren Beckens befand sich vor 1975 die kleine Ortschaft Muschau [Mušov]. Die Bewohner wurden großteils nach Weißstätten [Pasohlávky] umgesiedelt und die Häuser dem Erdboden gleichgemacht. Nur die im 16. Jahrhundert errichtete gotische Pfarrkirche Hl. Leonhard [sv. Linhart] mit romanischem Ursprung auf der Kirchen-Insel [Kostelní ostrov], der Friedhof auf der Friedhofs-Insel [Hřbitovní ostrov], eine Kellerzeile am Burgstallhügel [Ivaňský ostrov? (nach dem Ort Ivaň benannte Insel, wo die Igel [Jihlava] in die Schwarza [Svratka] mündet)] und eine vierte Insel (?) blieben erhalten.

Literatur:
Bernhardsthaler Teich“, Dokumentation zur Entstehungsgeschichte der Teichanlagen, von Friedel Stratjel, 1997
„Südmähren“, Reiseführer für die Kreise Neubistritz, Nikolsburg, Znaim und das Zlabingser Ländchen; herausgegeben vom Südmährischen Landschaftsrat.
 

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