Franz Thiel (1886-1972)

Franz Thiel kam am 8. Dezember 1886 in Frankstadt [Nový Malín] bei (Mährisch) Schönberg [Šumperk] zu Welt.

Hier verbringt er seine Kindheit und besucht die Volksschule.
Ab 1897 studiert Franz Thiel am Schönberger Gymnasium und erwirbt 1905 das Reifezeugnis.
Ein Hochschulstudium kann sich die kinderreiche Familie nicht leisten – Franz Thiel wird Lehrer.
1906 legt er In Wien die Reifeprüfung für das Volksschullehramt ab, die Lehrbefähigungsprüfung für Volksschulen folgt 1908.

Von September bis Dezember 1906 war Franz Thiel als Substitut in der Volksschule Katzelsdorf (bei Bernhardsthal).
Mit Jahreswechsel 1906/1907 wird er nach Hanfthal bei Laa versetzt.
Dort begeistert ihn Oberlehrer Franz Kohlhauser für heimatkundliche Forscher- und Sammlertätigkeit.
Als definitiver Lehrer wird Franz Thiel ab 1910 in Ernstbrunn eingesetzt. Ab dieser Zeit sind uns die ersten Veröffentlichungen heimatkundlicher Aufsätze bekannt.

Mit Beginn des „Großen Krieges“ 1914 erfolgt die Einberufung.
Als Soldat erlebt Franz Thiel den Krieg in Russland, Rumänien und in Italien an der Isonzofront.
Gegen Kriegsende wird er zum „definitiven Lehrer I. Klasse“ befördert und an die Volksschule in Poysdorf versetzt.
Im Herbst 1919 erlebt Franz Thiel schmerzlich und wehmütig die durch den Friedensvertrag erzwungene Abtrennung von seiner Heimat Nordmähren.

Am 7. Oktober 1922 heiratet Franz Thiel die Poysdorferin Barbara Schweinberger. Die Ehe bleibt kinderlos. Barbara Thiel stirbt 1952.

Ab 1924 beginnt Franz Thiel neuerlich mit der Veröffentlichung heimatkundlicher Arbeiten in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften;
bald finden wir durchschnittlich monatlich einen neuen Essay aus seiner Heimatforschung.
Aufgrund des Lehrer-Abbaugesetzes 1933 wird Franz Thiel mit Ende des Schuljahres 1932/33 pensioniert.

Im Frühjahr 1938, mit dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, sieht Franz Thiel seine Heimat Nordmähren wieder in einem Staat vereint.
Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 wird er als Lehrer reaktiviert und in den Poysdorfer Schulen als Lehrer eingesetzt.
Die anfangs noch häufigen Veröffentlichungen heimatkundlicher Arbeiten versiegen gegen Ende des Krieges.
Ab 1945 widmet sich Franz Thiel wieder ganz seinen heimatkundlichen Publikationen;
wir dürfen ihn als einen der bedeutendsten Schriftsteller des östlichen Weinviertels nennen.

Franz Thiel stirbt am 28. Oktober 1972. Sein Grab befindet sich am Poysdorfer Friedhof.

Auch nach seinem Ableben werden Arbeiten aus dem Nachlass veröffentlicht.
Durch seine Werke hat er sich selbst ein bleibendes Denkmal gesetzt.
Die aktuelle Neu-Veröffentlichung seines gesamten Schaffens sorgt für den Erhalt dieses wertvollen Kulturgutes und für das ehrende Andenken an Franz Thiel.

- Lebenslauf, für den Folder zusammengestellt von Dr. Detlev Gamon -

Anlässlich seines 50. Todestages fand unter dem Motto »Franz Thiel - der Heimatforscher des Weinviertels«
am Freitag den 28. Oktober 2022 im Reichensteinhof in Poysdorf ein „Franz Thiel Abend“ statt.

Mehr über Franz Thiel, seine Werke und sein Schaffen findet ihr...

im Folder vom „Franz Thiel Abend“ (28. Oktober 2022)
   zusammengestellt von Dr. Detlev Gamon, Mag. Wolfgang Paar und Johannes Rieder

im Internet... bei Regiowiki

auf der Seite von Franz Thiel

und in den Topotheken Poysdorf und Weinviertel


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Friedl Dieterieter Friedl, 31. Oktober 2022 / Kontakt und Impressum