Tschechien, Zusammenfluss Thaya - March [Soutok Dyje - Morava],
Maria Theresia Grenzstein aus dem Jahr 1755

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Neben zahlreichen bogenförmig angeordneten
Wörterfragmenten kann man im inneren Bogen noch
MAR. THER. REG. und 3 pyramidenförmig angeordnete „M.”
sowie die Jahreszahl 1755 erkennen.
Die drei „M.” stehen vermutlich für Markstein Markgrafschaft Mähren.

(Dieter Friedl)

***

Einigen Experten und Autoren zufolge soll die beschädigte Inschrift folgende Bedeutung haben:

GRANITZ CORRECTIO MAR THER REGNANTE
(= Korrigierung der Grenze unter der Regierung von Maria Theresia)
MMM = MILLIARIUM MARCHIONATUS MORAVIAE
(= Grenzstein der Markgrafschaft Mähren)

„Markstein Markgrafschaft Mähren“ finde ich auch richtig.
Es hängt nur davon ab, welche Sprache für die Inschrift gewählt wurde.

(Matouš Jirák,
Liechtenstein'sche Grenzsteine (April 2017)


Aus dem Buch »Die grüne Perle« / »Zelená perla« (1982) von Bohumil Lošťák:

„Ich schritt auf dem mutmaßlichen historischen Gebiet des Großherzogtums immer weiter voran. Der Forstverwalter,
der mich begleitete, durchsuchte die Seite der ehemaligen Markgrafschaft Mähren.
Unsere Mutmaßung erwies sich als richtig. Der Revierverwalter stieß auf eine Bodenerhöhung, unter dieser lag ein
umgekippter Grenzstein, der langsam von der Erde absorbiert wurde.
Die Steine, die ich bislang auf mährischer Seite gefunden hatte, waren klein, und neben dem ungarischen Grenzstein,
der an der gegenüberliegenden Seite des toten Flussarms der March stand, wirkten sie, als würden sie sich ducken.
Jetzt durfte ich hoffen, dass dieser große, wunderschön bearbeitete Stein auf seiner bis jetzt in der Erde verborgenen
Seite die Symbole der Markgrafschaft aufweist. Und wirklich, auf der Oberseite des Steines ist zu lesen,
dass hier am Zusammenfluss von March und Thaya die Markgrafschaft Mähren beginnt.
Für die Entschlüsselung der beschädigten lateinischen Inschrift hatte ich eine Universität und mehrere Experten
interessieren können. Erst nach zwei Jahren wurde der Originalwortlaut der Inschrift rekonstruiert:


GRANITZ CORRECTIO MAR THER REGNANTE -
MILLIARIUM MARCHIONATUS MORAVIAE 1755

(Reparatur der Grenze unter Maria Theresia -
 Meilenstein der Markgrafschaft Mähren 1755).

Meine Reisen an den Zusammenfluss endeten." (Bohumil Lošták)

Der historische Grenzstein befindet sich heute rund 200 Meter nordwestlich des Zusammenflusses vom March und Thaya.
Der Stein trägt die Jahreszahl 1755. Kaiserin Maria Theresia hatte ihn in Auftrag gegeben,
um die Grenze der Markgrafschaft Mähren zu markieren.

Position des Steins: GPS: 48°37′9.207″N (48,619224) / 16°56′16.984″E (16,938051)

Quelle: Radfahrerinformation „Zusammenfluss von March und Thaya für Touristen“ (veröffentlicht 2018),
eine Broschüre aus dem Projekt „Der Zusammenfluss von March und Thaya für Touristen -
der Aufbau der Infrastruktur des Fremdenverkehrs an der österreichisch-tschechischen Grenze“,
das vom Operationsprogramm „Europäische Gebietszusammenarbeit Österreich - Tschechische Republik 2007-2013“
mitfinanziert wurde.
www.cyklo-jizni-morava.cz / www.radfahren-landesbezirk-sudmahren.com / www.cycling-southern-moravia-region.com
Wichtigster grenzüberschreitender Partner ist die Weinviertel Tourismus GmbH, Poysdorf.